Was ist Kupfer(II)-hydroxid?
Kupfer(II)-hydroxid ist eine anorganische Verbindung mit der chemischen Formel Cu(OH)₂. Es ist ein blaues, kristallines Pulver, das entsteht, wenn eine Lösung eines Kupfer(II)-Salzes mit einer alkalischen Lösung wie Natriumhydroxid gemischt wird. Diese Verbindung ist schlecht wasserlöslich und bildet in vielen Laborreaktionen ein charakteristisches Niederschlagsprodukt.
Natürlich kommt Kupfer(II)-hydroxid als Mineral Spertiniit vor, wird jedoch fast immer synthetisch für kommerzielle und industrielle Zwecke hergestellt. Die Substanz ist für ihre tiefblaue Farbe bekannt und wird häufig in Demonstrationen chemischer Reaktionen oder als Ausgangsstoff für andere Kupferverbindungen eingesetzt.
Eigenschaften von Kupfer(II)-hydroxid
Kupfer(II)-hydroxid ist ein Feststoff mit intensiver blauer Farbe. Die Substanz ist praktisch unlöslich in Wasser, löst sich jedoch in Säuren, wobei Kupfersalze entstehen. Beim Erhitzen zersetzt sich Kupfer(II)-hydroxid zu Kupfer(II)-oxid (CuO) und Wasser. Es hat eine Molekülmasse von 97,56 g/mol und eine Dichte von etwa 3,37 g/cm³. Die Substanz hat keinen eindeutigen Schmelzpunkt, da sie sich vor dem Schmelzen zersetzt, typischerweise über 80°C.
Chemische Identifikation von Kupfer(II)-hydroxid:
Verwendung und Anwendungen von Kupfer(II)-hydroxid
Kupfer(II)-hydroxid hat verschiedene Anwendungen in Landwirtschaft, chemischer Industrie, Bildung und Elektrochemie.
In der Landwirtschaft wird Kupfer(II)-hydroxid als Fungizid und Bakterizid verwendet. Es wirkt wirksam gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau und Blattfleckenkrankheiten bei Pflanzen wie Tomaten, Trauben, Zitrusfrüchten und Kartoffeln. Es ist oft ein Wirkstoff in kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln.
In der chemischen Industrie dient Kupfer(II)-hydroxid als Rohstoff für die Herstellung anderer Kupfersalze wie Kupfersulfat und Kupferchlorid. Außerdem wird es thermisch in Kupfer(II)-oxid umgewandelt, das wiederum in Katalyse, Keramik und Pigmentproduktion eingesetzt wird.
In Laboratorien wird die Substanz für Demonstrationen, als Reagenz in Fällungsreaktionen und zur Identifizierung reduzierender Zucker in Kombination mit z. B. Fehling- oder Benedict-Reagenz verwendet.
In der Elektrochemie wurde Kupfer(II)-hydroxid als mögliches Material für Elektroden in Batterien und anderen Anwendungen untersucht, aufgrund seiner Redox-Eigenschaften.
Sicherheit und Lagerung
Kupfer(II)-hydroxid muss mit Vorsicht behandelt werden. Die Substanz kann beim Verschlucken schädlich sein und verursacht Haut- und Augenreizungen. Außerdem ist Kupfer(II)-hydroxid sehr giftig für Wasserorganismen, und eine Freisetzung in Abwasser oder Oberflächenwasser muss stets vermieden werden.
Beim Umgang sollten Schutzhandschuhe, Schutzbrille und geeignete Laborkleidung getragen werden. Die Substanz muss in einem gut verschlossenen Behälter an einem trockenen, kühlen und gut belüfteten Ort aufbewahrt werden, fern von Säuren und Reduktionsmitteln.
Die Substanz fällt unter Wassergefährdungsklasse 2 (WGK 2), was bedeutet, dass sie als gefährlich für die aquatische Umwelt eingestuft wird.
Wichtige Gefahrenhinweise (H-Sätze):